Unsere Arbeit im Hospiz St. Peter endet nicht mit dem Tod eines Bewohners. Auf die Begegnung mit Sterben und Abschiednehmen folgt für Angehörige und Nahestehende eine besonders intensive und belastende Zeit der Trauer, die in unserer Gesellschaft oft noch tabuisiert wird. Der Umgang mit Trauernden ist leider oft von Vorurteilen und Fehleinschätzungen geprägt. Deshalb möchten wir in unserem Hospiz nicht nur Sterbenden zur Seite stehen, sondern begleiten auch Hinterbliebene auf ihrem Weg – und das völlig unabhängig davon, ob der oder die Verstorbene Zeit in unserem Hospiz verbracht hat oder nicht.
Unser erfahrenes, auf den Bereich der Trauerbegleitung spezialisiertes Team unter der Leitung von Hildegard Kluttig gibt Trauernden Hilfestellungen an die Hand und unterstützt sie auf ihrem ganz individuellen Weg. Sowohl direkt nach dem Tode eines geliebten Menschen als auch noch Jahre später, im Rahmen einer Trauergruppe oder mit individuellen Gesprächen. Unser Angebot wurde auf Grundlage über 20-jähriger Erfahrung mit Angehörigen sowie häufig auftauchenden Fragen und Problemen nach einem Verlust entwickelt.
Wir begleiten nach den Richtlinien des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes (DHPV).
https://www.dhpv.de/files/public/themen/2017_HR_TrauerundTrauerbegleitung.pdf
In Ruhe Abschied nehmen zu können, ist uns sehr wichtig. Ist ein Bewohner verstorben, entzünden wir zunächst als äußeres sichtbares Zeichen vor seinem Zimmer eine Kerze. Am Eingang des Hospizes wird zudem das sogenannte Brückenlicht entzündet. Im Eingangsbereich bekommen An- und Zugehörige die Möglichkeit, eine Seite in unserem Gedenkbuch zu gestallten. Die Gedenkbücher bleiben im Haus und beherbergen damit alle Hospizbewohner, die bisher durch uns begleitet wurden. Der behandelnde Arzt stellt den Totenschein aus. Als Pflegende unterstützen wir in diesem schweren Moment die Angehörigen durch Dasein, Trost, Zuwendung und Gespräche.
Nach dem Tod eines Bewohners haben Angehörige und Nahestehende Zeit, im Bewohnerzimmer Abschied zu nehmen. Bis zu 36 Stunden ist auch für zuhause Verstorbene nach dem Niedersächsischen Bestattungsgesetz ein Verbleiben im Zimmer möglich. Der Verstorbene wird seinen und den Wünschen der Angehörigen gemäß gewaschen, umgekleidet und gebettet. Wir ermuntern Angehörige, dabei mitzuwirken, denn das aktive Tun wird oft als stärkend und tröstend erlebt.
Auf Wunsch werden religiöse Rituale ermöglicht und unterstützt, zudem kann ein Seelsorger die Aussegnung vornehmen. Die begleitendenden Mitarbeitenden nehmen sich Zeit für ein persönliches Trauergespräch mit den Angehörigen. Die Familie entscheidet über die Wahl des Bestattungsunternehmens. Kerze und Brückenlicht werden nach der Überführung des Leichnams gelöscht.
Man darf das Land der Vergangenheit erwandern,
hin und her,
bis einmal das Hinüber und Herüber
auf einen neuen Weg führt.
Einige Zeit nach dem Versterben des Bewohners laden wir Angehörige persönlich ein, noch einmal in die Räume der letzten Lebenszeit und des Abschieds zurückzukehren. Sie begegnen dabei anderen Trauernden und den Mitarbeitenden, die sich um den Verstorbenen gekümmert haben, können in das Gedenkbuch schreiben und sich über ihre Erfahrungen in der ersten Trauerzeit austauschen. Unsere ehrenamtlichen Begleiter bereiten diese Treffen im Hospiz mit vor und stehen neben den hauptamtlichen Mitarbeitern als Gesprächspartner zur Verfügung.
Übrigens: Auch Trauernde, die einen ihnen nahestehenden Menschen außerhalb des Hospizes verloren haben, sind bei uns jederzeit willkommen. Zögern Sie nicht, uns anzurufen und einen Termin zum persönlichen Gespräch zu vereinbaren!
Wir unterstützen die Angehörigen unserer Bewohner, aber auch alle anderen Menschen, die jemanden verloren haben, in der belastenden, herausfordernden aber auch wichtigen Zeit nach dem Versterben.
Wer einen geliebten Menschen verloren hat – ob vor Kurzem, vor längerer Zeit, im Hospiz oder im privaten Umfeld – trauert oftmals. Diese Trauer kann sich so unterschiedlich zeigen, wie die Menschen unterschiedlich sind.
Wir gehen den Weg der Trauer mit Ihnen, so lange Sie möchten und mit allem was Sie bewegt. Im Rahmen unserer Trauerbegleitung stehen Ihnen verschiedene Angebote zur Verfügung: Einzelgespräche, offene Gesprächsrunden, regelmäßige Gruppen-Termine und vieles mehr. Wir sind an Ihrer Seite. Sprechen Sie uns an, damit wir gemeinsam schauen, welches unserer Angebote für Sie richtig und hilfreich wäre.
Jeden ersten Freitag im Monat, 15:30 - 17:00 Uhr
Hospiz Oldenburg
An jedem ersten Freitag im Monat wird zu einem offenen Treffen in das Haus „Grüne Straße 20“ des Hospizes eingeladen. Die Einladung richtet sich an alle Angehörigen und Zugehörigen der im Hospiz Verstorbenen, aber auch an Trauernde, deren Angehörige andernorts verstorben sind. Begleitet von Ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen haben Sie die Möglichkeit mit anderen Betroffenen ins Gespräch zu kommen und Gemeinschaft zu erleben.
Die nächsten Termine:
Jeden ersten Freitag im Monat.
Es ist keine Anmeldung erforderlich.
jeden 2. Samstag im Monat, um 11:00 Uhr, ohne Anmeldung
Eversten Holz, Eingang Wienstraße, am "Wildschwein"
Der Spaziergang für Trauernde ist für Menschen gedacht, die lieber eine kürzere Strecke gehen.
Mit anderen Betroffenen und Trauerbegleiterinnen besteht dabei die Möglichkeit, gemeinsam ins Gespräch zu kommen oder auch einfach schweigend miteinander zu gehen. Auch bei Regen findet der Spaziergang statt, bei Sturm fällt er aus.
Treffpunkt: Eversten Holz, Eingang Wienstraße, Am „Wildschwein“
Die nächsten Termine:
Treffen ist jeweils um 11.00 Uhr, Eversten Holz, Eingang Wienstraße, am „Wildschwein“:
Ja, selbstverständlich. Wir begleiten jede und jeden, unabhängig woher Sie kommen, oder wo jemand verstorben ist.
Unsere Begleitung ist für Sie kostenlos. Lediglich bei einzelne Gruppenangebote können Aufwandsentschädigungen entstehen.
Das Angebot der Begleitung von Kindern befindet sich derzeit im Aufbau. Bitte rufe Sie uns dazu an. Wir finden bestimmt eine Lösung.
Nein. Trauer ist keine Krankheit. Auch wenn sie sich so anfühlen kann.
Die Trauerbegleitung erfolgt ausschließlich durch ausgebildete Trauerbegleiter*innen. Die Begleitung Trauernder hat im Hospiz St. Peter eine lange Tradition.